Die chiropraktische Behandlung wird mit der Therapie vieler gesundheitlicher Probleme in Verbindung gebracht. Und ganz schnell fallen Begriffe wie
Hier ist - auf den ersten Blick zumindest - ein Zusammenhang relativ schnell und einfach nachvollziehbar. "Da sitzt in der Wirbelsäule was schräg und stört - und wenn das wieder gerade ist, hört der Schmerz auf." Ein sehr mechanistischer Ansatz. Dieser Satz wird der Philosophie der Chiropraktik nur bedingt gerecht, hat aber nichts desto weniger seine Richtigkeit.
Wie sieht es mit den folgenden Problemen aus?
Hier ist zumindest ein "direkter" mechanischer Zusammenhang schon nicht mehr wirklich gegeben. Aber man könnte sich trotzdem noch eine Begründung herleiten nach dem Motto "Wenn zentral in der Bewegung etwas nicht stimmt, dann machen vielleicht auch die Rippen oder die Extremitäten Probleme. Und dann kann man vielleicht auch nicht gut schlafen. Und das Ohr ist ja auch irgendwie in der Nähe..."
Aber was ist hiermit:
Oder gar:
Hier funktioniert der rein mechanische Ansatz beim besten Willen nicht mehr. Es gibt aber eine sehr einleuchtende Erklärung, warum Chiropraktik auch bei diesen Problemen einen Effekt haben kann. Lesen Sie dazu bitte den Abschnitt "Hilfe zur Selbstheilung". Werden Sie von mir hören, dass Chiropraktik Unfruchtbarkeit, Rheuma oder Diabetes heilt? Nein. Aber: dass Chiropraktik Ihren Körper sehr wohl in die Lage versetzen kann, mit diversen Problemen und darunter eben auch mit den oben genannten erfolgreicher umzugehen - ja, das sage ich. Geben Sie mir und uns die Chance, Ihnen das zu beweisen...
Wie genau kann man sich die Funktionsweise der Chiropraktik vorstellen? Die Frage muss man auf mindestens zwei Ebenen beantworten.
Rein mechanisch betrachtet, kümmert sich die Chiropraktik um kleinste in ihrer Fehlstellung fixierte Verkippungen in Gelenken - sogenannte Subluxationen. Vornehmlich finden und behandeln Chiropraktiker diese Subluxationen im Bereich der Wirbelsäule und des Beckens. Sie werden mit verschiedenen Tests sowie per Abtasten lokalisiert und mit gezieltem manuellen Druck beseitigt (man sagt hierzu "justiert"). In soweit zeigt die Chiropraktik eine erkennbare gedankliche Nähe zur Unfallchirurgie: Beiden geht es im weitesten Sinne um eine "Problembeseitigung" im Bereich des Bewegungsapparates.
Da jedoch endet die Gemeinsamkeit. In der Unfallchirurgie geht es rein um die Mechanik. Die chiropraktische Idee ist es, dass diese Subluxationen nicht nur lokal Schmerz auslösen können, sondern auch den Informationsfluss über die angrenzenden Nerven beeinträchtigen und auf das Nervensystem (und damit auf den gesamten Körper) einen Stressreiz ausüben.
Mit anderen Worten: Eine akut aufgetretene Subluxation (zum Beispiel nach einem Sturz beim Sport, einem Verkehrsunfall, aber auch einfach bei einer "unglücklichen" Bewegung) kann akut Schmerzen bereiten. Eine schon lange bestehende Subluxation bereitet vielleicht keine Schmerzen mehr - trotzdem kann sie den Körper erheblich negativ beeinflussen!
Ziel der chiropraktischen Behandlung ist es, die Fehlstellung zu beseitigen und den Schmerz sowie den Stressreiz damit aufzulösen. Der Körper wird quasi entstresst - und damit werden letztendlich Energie-Ressourcen freigegeben, die der Körper für andere Aufgaben nutzen kann: die sogenannte "Hilfe zur Selbstheilung".
Einfach zusammengefasst: Wenn der Körper sich nicht mehr mit dem "Stress" beschäftigen muss, der durch die Subluxationen auf das Nervensystem und damit auf den gesamten Körper wirkt, kann er die frei werdenden Ressourcen anderweitig nutzen.
Und es gibt einen weiteren Unterschied - und der macht für mich die zweite Ebene in der Beantwortung der Frage nach der chiropraktischen Faszination aus: Während sich die Unfallchirurgie lediglich mit der isolierten Problembearbeitung beschäftigt, geht die Chiropraktik weit darüber hinaus. In der chiropraktischen Idee wird die Gesundheit durch fünf Säulen getragen bzw. beeinflusst:
Dieser ganzheitliche Therapieansatz wird nicht komplett durch die Chiropraktik abgedeckt - er spielt aber doch in der Betreuung und Beratung der Patienten eine große Rolle. Lesen Sie hierzu den Abschnitt "Wohin ich will..."